Eine Stele aus Eichenholz wird in jeder Kommune aufgestellt, die 2027 die interkommunale Gartenschau in Oberhessen ausrichtet. So stand es in dieser Zeitung im Dezember 2023, und nun ist die erste ihrer Art im unteren Kurpark von Bad Salzhausen errichtet worden. In Anwesenheit von Bürgermeister Thorsten Eberhardt, dem Vorsitzenden des Freundeskreises der LGS Oberhessen, Jürgen Stelter, dem Geschäftsführer der LGS, Florian Herrmann, dem stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins Oberhessen, Rolf Hartmann, sowie Vertretern des Ortbeirates Bad Salzhausen und dem Kulturamt der Stadt Nidda wurde das Symbol der LGS 2027 offiziell eingeweiht. Bürgermeister Eberhardt betonte die Wichtigkeit des Projektes sowohl für die Region als auch besonders für die Stadt Nidda und vor allem für den Ortsteil Bad Salzhausen, der durch die geplanten Umgestaltungen eine enorme Aufwertung erfahre, was speziell zukunftsorientiert gedacht sei. Jürgen Stelter hob in seinem Statement noch einmal die konstruktive Zusammenarbeit zwischen der LGS und den Hirzenhainer Werkstätten hervor, wo die Stelen aus Eichenholz gefertigt werden. Er habe bei einem Besuch in den Werkstätten beobachten können, mit welcher Freude die Menschen mit Handikap bei der Arbeit waren. Auch dies sei ein Symbol für das Gemeinschaftserleben der LGS. Darauf nahm Rolf Hartmann direkt Bezug, der noch einmal die enorme Wichtigkeit des Projektes für die Region Oberhessen hervorhob. Es gelte vor allem, das Zusammengehörigkeitsgefühl der Bevölkerung zu wecken und zu fördern, deshalb müsse die Bevölkerung auch mitgenommen werden. Insofern diene die Stele auch dazu, den Begriff „Oberhessen“ wieder ins Bewusstsein der hier lebenden Menschen zu rücken. Zunächst einmal, so Stelter, sollen 11 Stelen an wichtigen Punkten der an der LGS beteiligten Kommunen aufgestellt werden, nach und nach sollen aber alle 87 Ortsteile der Region Oberhessen ein solches Symbol erhalten. In diesem Sinne sei auch die Gestaltung der Stelen zu verstehen: Der obere Kreis betont das WIR in Oberhessen, das darunter liegende lilafarbene Zeichen, in Form des Keltenfürstes, weist auf das Historische der Region hin, das grüne Blatt stehe dann für die Natur, die natürlich bei der LGS die tragende Rolle spielt. Im Zentrum der Reihe findet sich ein Herz, das für den Erlebnisreichtum der Region wirbt.

Jürgen Stelter, erster Vorsitzender des Freundeskreises LGS

Vier gelbe sich berührende Punkte betonen die Vielfalt Oberhessens und erwecken ein Heimatgefühl. Identifikation mit der Region wird in allen Redebeiträgen hervorgehoben, und dabei spielen das Wasser, in den blauen Tropfen wiedergespiegelt, und die roten Flammen des Vulkans eine gewichtige Rolle. Auf das Wasser geht Florian Herrmann noch einmal explizit ein und nennt die Nidda als den Fluss, der beginnend an seiner Quelle im Vogelsberg die gesamte Region Oberhessen durchzieht und so die Abschnitte quasi miteinander verbindet. Auch Herrmann betont, dass der zentrale Begriff „Oberhessen“ ein Leitmotiv für die LGS darstelle, dass die Leitthemen der Stelen die Vermarktung der Veranstaltung fördern sollen. Es werden etwa Routen angeboten, die bei der Erkundung der Region weitere Interessen wecken können. Herrmann: Es gibt eine Menge zu entdecken, man muss es nur möglich machen. Und wichtig sei die Nachhaltigkeit der LGS, die Ideen dürfen 2028 nicht zu Ende sein, sondern müssen weiter verfolgt und umgesetzt werden.

Warum die erste Stele ausgerechnet in Bad Salzhausen errichtet worden sei, beantwortet er mit dem einfachen Hinweis, dass der Niddaer Stadtteil ja schließlich einen zentralen Punkt der LGS darstellen solle und durch die Umgestaltung des Kurparks die Attraktivität des Kurbades gesteigert werde. Ortsbeiratsmitglied Gerhard Wenzel ergänzt, dass aus der Sicht der Gemeinde das Vorhaben unbedingt notwendig und förderlich sei und deshalb auch von dieser Seite ausdrücklich unterstützt werde. Rolf Hartmann, der auch Vorsitzender des Dekanatssynodalvorstandes Büdinger Land ist, berichtet, dass auch die Synode Ideen entwickelt, die Landesgartenschau von kirchlicher Seite zu begleiten. Abschließend sagt er: „Manchmal muss man auch steinige Wege gehen, aber schlussendlich wird die ganze Region von der LGS profitieren, und die Zusammengehörigkeit wird eine neue Wertigkeit erfahren.“ Auch Florian Herrmann ist optimistisch, was den Effekt angeht, es werde zwar nicht alles perfekt sein, aber die Räder werden ineinander greifen und funktionieren. Der Startschuss ist jetzt gefallen.

Zufriedene Gesichter bei der Einweihung der Landesgartenschau-Stele (v.I.): Peter Berthold und Gerhard Welzig vom Ortsbeirat Bad Salzhausen, LGS-Freundeskreisvorsitzender Jürgen Stelter, Bürgermeister Thorsten Eberhard, Kulturamtsmanager Martin Guth, LGS-Geschäftsführer Florian Herrmann und der Vize-Vorsitzende des Vereins Oberhessen, Rolf Hartmann.

Erschienen im Kreis-Anzeiger am 30.04.2024, Autor Martin Ritter